Eines Tages fand ich sie wieder: Die erste Kamera, die ich in meinem Leben benutzte. Ok, nicht die allererste, aber die erste etwas ernsthafte. In meiner Vitrine steht sie, die Revue 400SE meines Großvaters. Er schenkte sie mir, als ich etwa 14 Jahre alt war, nachdem er sich eines dieser damals topmodernen Superzoom-Monster gekauft hatte. Die Revue 400SE ist eine 35mm Messsucherkamera mit Blendenautomatik aus den 70ern.
Ich wurstelte mich damit durch und schaffte es irgendwann, auf Schulausflügen halbwegs brauchbare Dias zu erzeugen. Das 40mm Objektiv schränkte mich - so dachte ich damals - in meiner Kreativität ein, so dass ich irgendwann meinem Vater seine Spiegelreflex abschwatzte. Aber das ist eine andere Geschichte...
Neulich holte ich also die Revue aus dem Schrank, stellte fest, dass es die Batterie für den Belichtungsmesser noch tat und legte einen günstigen Negativfilm (Kodak Gold 200) ein.
Die nächste drängende Frage war irgendwann: "Wo bringt man im Jahr 2017 einen Farbnegativfilm zum Entwickeln hin und lässt ihn gleichzeitig so scannen, dass der Look des alten Objektivs und des Films möglichst authentisch erhalten bleibt?"
Meine Wahl fiel nach einiger Recherche auf meinfilmlab.de.
Dann folgte etwas, was ich in der Digitalfotografie irgendwie vermisse: Das gespannte warten auf die Ergebnisse. Ich freute mich wie damals mit 14, als ich von meinfilmlab.de den Downloadlink für die Bilder erhielt. Die Ergebnisse übertrafen meine Erwartungen: Die Farben und das Filmkorn wirken wie aus einer anderen Zeit.
Natürlich ist das objektiv betrachtet alles vollkommen sinnlos, aber hey: Gerade die vermeintlich sinnlosen Dinge machen doch oft am meisten Spaß, oder?